Rückkehr nach Japan – 2. Tag: Shinjuku

Der 2. Tag begann mit einem reichhaltigen Frühstück bestehend aus den Resten des Vorabends und dem von mir heisgeliebten japanischen Toast. Üblicherweise aus einem Combini war dieser allerdings handgebacken und von der Großmutter aus Tokyo mitgebracht worden. Dazu gab es die von mir nicht minder geschätzten ピーナッツソフト und チョコソフト, Erdnuss- und Schokocreme. Für die gesunde Seite gab es noch etwas Honigmelone vom Vortag.

Danach ging es zum Friseurtermin meiner Frau in Nakano. Ein großer Salon mit Beratungsgespräch, Frisurenauswahl mit Hilfe von Illustrierten, Wäsche und Schneiden. Sehr zeitintensiv, aber ich konnte mich in der Zwischenzeit mit Magazinen beschäftigen. Ich weiß nun eine Menge über die Art und Weise, wie Japaner Camping-Ausflüge durchzuführen pflegen. Und das Breitling als Uhrenhersteller in Japan offenbar deutlich bekannter ist als als die in Glashütte ansässigen Unternehmen.

Salatschüssel mit Baguette im Cafe Chelsea

Schmackhafter Salat mit Baguette

Im Anschluss machten wir uns direkt auf den Weg nach Shinjuku zum Treffen mit einer Freundin und ihrem vietnamesischen Freund. Nach kurzer Suche einigten wir uns, im irischen Chelsea Cafe zu Mittag zu essen. Für mich gab es ein Shrimp-Avocado-Sandwich (allgemein sehr beliebte Kombination in Japan) mit überaus leckeren Pommes, deren Geschmack mit den Pendants bei McDonald’s, Burger King und Co. nicht vergleichbar ist. Da es sich um ein Set handelte, gab es noch ein Getränk dazu, bei mir kalter Ko-Cha (schwarzer Tee.)

Beleuchtung im yusoshi

Blick auf die Innenstadt

Gemütliches Ambiente

Schaumkunst

Eiskaffee

Gratis Wasser

Meine Frau war sichtlich erfreut, ihre alte Freundin wiederzutreffen und es wurde über alles mögliche gesprochen. Angesichts meiner nach wie vor eingeschränkten Kentnisse konnte ich mich nur hin und wieder einbringen. Später stieß noch eine weitere Freundin zu uns, womit wir eine gemütliche Runde bildeten. Der vietnamesische Freund musste sich allerdings leider früher verabschieden. Da im sich um uns herum im Laufe der Zeit bedauerlicherweise immer mehr Raucher versammelten, entschlossen wir uns, die Lokalität zu wechseln und gingen in das unweit entfernte yusoshi.

Riesiger Eisgenuss

Kinako

Kürbisbad

Dieses bestach durch seine überaus angenehme Atmosphäre, welche sich aus einer sehr gelungenen Kombination von Architektur, Mobiliar, Ausstattung und Musik ergab. Einfach stimmig und einladend. Dass unsere Vierer-Gruppe an einem Tisch mit gemütlichen Sofas Platz nehmen konnte, tat sein Übriges. Alternativ stehen hier auch niedrige Tische und Sitzkissen im zentralen Bereich zur Verfügung. Anfänglich noch als Tatami fehlgedeutet, entpuppten sich die Bodenplatten schnell als gelblich beleuchtetes Glas. Erwähnte ich bereits, dass das Ambieten sehr gelungen ist? Auch das Essen wusste zu gefallen: für uns ein Eisbecher mit Vanille-Eis und Sahne nebst Mocchi, Kinako (Soja-Pulver) auf Blätterteig und Kuromitsu (kandierte Zucker-Soße) sowie ein weiterer mit Vanille-Eis in einer Kürbis-Soße und Shiratama sowie An (Bohnen). Absolut lecker. Für unsere beiden Begleiterinnen gab es einen Cappuccino mit kunstvollem Schaum-Muster und einen Eiskaffee. Außerdem natürlich – wie für japanische Restaurants völlig normal – ständig vom Personal wieder nachgefülltes Wasser. Umsonst versteht sich.

Innenstadt

Odakyu

Tokyo HAL

Nach vielen weiteren Unterhaltungen begaben wir uns zur nahe gelegenen Bahn-Station und verabschiedeten uns. Wir beendeten unseren Ausflug mit kurzen Abstechern in kleine Läden und den örtlichen Yodobashi Camera Laden. Ich erhoffte mir dort wieder Technik-Trends zu entdecken, die eventuell in 2-3 Jahren Deutschland erreichen könnten. Von meinem letzten Besuch sind mir QR-Codes und 3D-Handys in Erinnerung geblieben.

Abendliches Buffet

Frittiertes ...

... mit Füllung

Zurück zuhause wartete bereits das Abendessen auf uns. Frittiertes und gefülltes Hühner-Filet gesellte sich zu frittierten Wachtel-Eiern und wurde mit Salat, Reis und Ratatouille serviert. Zum Abschluss gab es noch weitere Melonpan vom Vortag. An diesem Abend sollte ich auch endlich die kleine (wenn auch größere) Schwester meiner Frau wiedersehen. Nach dem Essen sprachen wir über alles mögliche wie Arbeit, Geschwister, Geld und anderes. Ich konnte bei dieser Gelegenheit alle mit der Tatsache überraschen, dass das Restaurant im Sky Tree Tower “Musashi”, benannt nach der Höhe des Turms von 634 Metern heißt. Kleiner Crashkurs für japanische Zahlen: 6 = 六 (Roku/Mu), 3 = 三 (Mi/San), 4 = 四 (Yon/Shi)

So klang der 2. Tag aus und die etwas kühleren Temperaturen machten sich im Schlafzimmer angenehm bemerkbar.