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Mutabor in Annaberg

Da mein letzter Besuch in der örtlichen Alten Brauerei schon einige Zeit her war, ließ ich es mir nicht nehmen, als ich von einem recht interessanten Auftritt erfuhr. Der Gast: Mutabor.

Nach ein paar anfänglichen Schwierigkeiten war es mir schließlich auch möglich, eine Karte zu ergattern—nun konnte dem Vergnügen nichts mehr im Wege stehen. Wir betraten den Auftrittsraum rechtzeitig zum Auftrittsende der Vorband. Sicher waren auch sie hörenswert, aber wir waren mit dem Vorglühen beschäftigt. Sogleich traf ich ein paar gute Bekannte, die zu solch einem Event nicht mit mir gerechnet hatten. Was soll ich sagen—ich bin vielseitig.

Nach einer kurzen Aufwärmphase (als ob es nicht schon warm genug im Raum gewesen wäre) konnte das Spektakel endlich losgehen. Die nachfolgenden Stunden waren von einem Bild geprägt: Eine erhitzte und pokende Menge ließ sich von bekannten Stücken antreiben. Jeder der auch nur ein paar Brocken Text kannte, machte sich bemerkbar. Jeder der keinen Text konnte auch. Der Gerstensaft floss in Strömen und tat sein übriges zur sehr munteren Stimmung. Selbst diejenigen, die eigentlich schon lange klinisch tot sein hätten müssen, sprangen in die Menge und aus der Menge. Die Band verstand sich darauf, die Menge anzuheizen und legte einen Ohrwurm nach dem anderen nach, was von den Anwesenden mehr als enthusiastisch begrüßt wurde. Es wurde ausgelassen gefeiert, gesungen und getanzt.

Zur Abkühlung zog man sich an die Seiten zurück, genehmigte sich ein weiteres Bier (und davon nicht zu wenig) und erfreute sich der tosenden Menge. Es wurden noch ein paar Bekanntschaften geknüpft, bevor sich der Auftritt langsam aber sicher dem Ende näherte. Standesgemäß wurden kurz vor Schluss noch “Es gibt keine Liebe” und “Lump” gespielt, was den Großteil der erschöpften Menge noch einmal anregte, sich zu verausgaben.

Dann hieß es Abschied nehmen und den Heimweg antreten. Mit ein paar Gerstensaft zuviel im Blut gestaltete sich dies bei manchen etwas schwierig, wenngleich auch amüsant. Aber letztendlich haben sie alle überlebt (zumindest habe ich bis jetzt nichts gegenteiliges gehört) und keiner dürfte es bereut haben, diesem Auftritt beigewohnt zu haben.

Bis zum nächsten Mal verblieben wir uns mit einem kräftigen *boooor*. Bilder gibt es hier: