Rückkehr nach Japan – 6. Tag: Ikebukuro & Ochanomizu

Für den 6. Tag hatten wir erst einmal nur Abends ein Treffen mit einer Freundin meiner Frau geplant. Für den Tag überlegte ich mir, Ikebukuro noch einmal zu besuchen um vielleicht ein paar neue Ecken zu sehen. Zur Stärkung gab es zum Frühstück eine Art Chicken Nuggets (natürlich mit Reis, Salat und Miso-Suppe) und als Besonderheit Takoyaki. Meine letzte Erinnerung an diese Spezialität war weniger angenehm, da die Tintenfisch-Stücke im Inneren damals sehr zäh und mühsam zu kauen waren. Kein Problem jedoch dieses Mal, alles also sehr lecker.

Reichhaltiges Frühstück

Takoyaki

Schmackhafte Bällchen

So begaben wir uns also nach Ikebukuro. In den Zugängen zur Bahnstation konnte man wieder einmal sehr viel Werbung für den Tokyo Sky Tree sehen. Zudem stießen wir auf ein weiteres QB House. Beim nach draußen gehen wurden wir nahezu überrannt von einer Unmenge an Schülern und Studenten. Grund dafür: die nahe gelegene Rikkyo-Universität, wo meine Frau auch einst studiert hatte. Direkt Gegenüber befindet sich übrigens eine kleine Kirche namens Crystal Chapel, wo heiratswillige Studenten direkt den Bund der Ehe eingehen können. Schön ist zwar anders aber für viele mag es genügen.

Sky Tree überall

Werbung, egal wofür

Ikebukuro Echika

QB House, auch hier

Schüler überall

Crystal Chapel

Frisch vermählt

Parken auf 6 cm²

Eingang zur Rikkyo-Universität

Campus-Leben

McKim Hall

Details im Stein

Blick auf Ikebukuro

Grüner Campus

Begrünte Fassade

Massig Klimaanlagen

Umgekehrte Farben

Im Hintergrund: Shinjuku

Praktische Anwesenheitsnotiz

Die Häuser auf dem Gelände der Rikkyo-Universität sind so schön wie eh und je: alte Bauten teilweise überzogen mit einer grünen Pflanzenschicht. Direkt nebenan aber auch ein riesiger Neubau, den es bei meinem letzten Besuch noch nicht gab. Dabei handelt es sich um die Fakultät für internationale Kommunikation. Alle Stockwerke sind frei zugänglich und so fuhren wir in das oberste, von wo aus man sich einen wunderbaren Überblick über Ikebukuro verschaffen konnte. Wie üblich waren hohe Gebäude anderer Stadteile ebenso gut erkennbar.

Ampel-Leute

Traute Zweisamkeit

Essen? Wen?

Einfach nur gut anzusehen

Danke für die Warnung

Übliches Bild

Danach begaben wir uns weiter in die Innenstadt in die gut besuchten Fußgänger- und Einkaufszonen. Allzu viel interessantes gab es hier allerdings nicht zu entdecken. Für das nahe gelegene recht bekannte Sunshine-Aquarium hatten wir bedauerlicherweise keine Zeit mehr. Vielleicht schaffen wir es nächste Woche. Also machten wir uns auf den Weg nach Ochanomizu, wo wir die besagte Freundin treffen sollten.

Auch dieser Stadteil ist offenbar überfüllt mit Universitäten. Während man in Deutschland die Zahl der Universitäten in einer Stadt oft an einer Hand abzählen kann, ist dies in Japan praktisch unmöglich. Zu den wenigen staatlichen gesellt sich eine Unmenge an privaten Universitäten, welche normalerweise ein sehr hohes Ansehen haben. Und das ist letztlich das Einzige, was in Japan zählt: ein Studium an einer angesehenen Universität. Egal was, die später ausgeübte Arbeit hat im Normalfall sowieso nichts mehr mit dem Studieninhalt zu tun. Aber wehe, wenn man im Ausland arbeiten und leben möchte …

Ein weiteres auffälliges Merkmal ist die riesige Anzahl an Läden für Musikinstrumente. Hier hat sich anscheinend ein kleines Mekka für Musiker und Musikbegeisterte entwickelt. Die gesamte Straße, auf der wir uns bewegten war gesäumt von solcherlei Läden zu beiden Seiten. Etwas später sollten wir erfahren, dass etwas weiter auch eine große Menge an Ski- und Snowboard-Läden zu finden seien.

Kanda-Fluss

Eine der Medizin-Unis

So close²

Fast magisch

Viele Musikläden

Lächeln!

Die Meiji-Uni-Gründer

Detailliertes Portrait

Liberty Tower

Meiji im Baseball

Blick nach oben

Ruhe

Da wir noch genug Zeit hatten, gingen wir zur nahe gelegenen Meiji-Universität, um den Liberty Tower aufzusuchen. Universitätstypisch ist auch dieses Gebäude frei zugänglich und so konnten wir bis in den 23. Stock fahren, von wo aus sich eine wunderbare Aussicht auf die Stadt bot. Dabei betrat man einen großen Raum mit Holzverkleidung und vielen Ausstellungs-Nischen mit Details und Hintergründen rund um die Universitäten und ihre Tätigkeiten.

Nach dem Verlassen der Universität begaben wir uns zum vereinbarten Treffpunkt und warteten auf die Freundin, welche alsbald zu uns stieß. Gemeinsam machten wir uns dann auf den Weg zum Restaurant der Wahl für den Abend, das Avo Cafe. Wie der Name schon andeutet liegt das Hauptaugenmerk dieses Restaurants auf der Zubereitung von Speisen mit Avocado. Die Speisekarte konnte mit Mahlzeiten verschiedenster Form, angefangen von der einfachen halben Avocado mit Beilage über Omelett unterschiedlichster Füllung bis hin zum Reis mit Avocado, anderem Gemüse und Spam glänzen. Die ideale Wahl also, da ich ein Avocado-Liebhaber (am besten in Kombination mit Shrimps) bin.

Kompakte Beschreibung

Aperetif

Haselnuss-Latte

Käse-Avocado-Omelett

Avocado-Don

Das Restaurant war etwas schmal, aber das machte mir nichts aus. Schlimmer war die doch äußerst kühl eingestellte Klimaanlage, die bei mir fortan – trotz Herunterregelung nach Anfrage und Umsetzen – den ganzen Abend für Unterkühlung sorgen sollte. Dies sollte dem Genuss des leckeren Essens und der Getränke sowie der ausschweifenden Unterhaltungen jedoch keinen Abbruch tun. Etwas später gesellte sich sogar noch eine weitere Freundin zu uns, womit wir uns über vielerlei Sachen austauschen konnten. Beide Freundinen arbeitet als Sachbearbeiterin (der Wunschjob vieler Frauen), eine sogar unweit der Meji-Universität. Und der Freund der zweiten Freundin arbeitet bei dem Telefonunternehmen Softbank als Systemingenieur. Ihrer Beschreibung gemäß gestaltet sich sein Arbeitsinhalt nicht unähnlich dem meinen: technische Arbeit im Fachgebiet aber zugleich auch Kontakt mit Kunden für Erklärungen, Einweisungen oder Beratung. Dass sowohl er als auch ich Freude an der Arbeit haben, kann eigentlich kein Zufall mehr sein. Den meisten Berichten anderer Leute zufolge bringt die Arbeit hauptsächlich Verpflichtungen und Anstrengung. Wirklich Freude an der Arbeit ist in Japan eher eine Seltenheit.

Nichtsdestotrotz hatten wir viel Spaß an diesem Abend, auch wenn die zweite Freundin zwecks einer weiteren Verabredung bereits früher aufbrechen musste. Und so verließen wir das Restaurant wieder und ich erfreute mich der milden Temperaturen draußen. Nachdem wir die Freundin verabschiedet hatten wanderten wir noch ein wenig durch die Gegend auf der Suche nach etwas zum Aufwärmen. Die Klimaanlage im Avo Cafe hat an mir ihre Spuren hinterlassen.

Kurzerhand entschlossen wir uns, bei Starbucks einzukehren. Dass das Angebot im Vergleich zu Deutschland deutlich breiter gefächert ist, konnte ich bereits bei meinem letzten Aufenthalt in Japan feststellen. Und auch dieses Mal sollten ich nicht enttäuscht werden. So nahm sich meine Frau eine Mangosaftgetränk auf Pudding und für mich eine Latte mit Karamell-Sirup. So konnten wir uns in Ruhe weiter unterhalten und ich mich wieder aufwärmen. Nach einiger Zeit allerdings gab eine von Tisch zu Tisch wandernde Angestellte das Signal, dass bald geschlossen würde. Damit verließen nun auch wir das Café, gingen zur Bahnstation und verabschiedeten uns dort von der Freundin.

So begaben wir uns auf den Heimweg und ließen den 6. Tag in Ruhe ausklingen.