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Das Vorhaben war einfach: von Annaberg-Buchholz nach Dresden per Zug zurück fahren. Das Ergebnis wieder einmal ernüchternd und wieder einmal aus ein und dem selben Grund: Bahnhof Flöha.

Bei meiner Ankunft wurde ich durch den neuerdings installierten Lauftext informiert, dass mein Anschlusszug etwa 5 Minuten Verspätung haben sollte. Dass zudem auch das Gleis ein völlig Anderes sein sollte wurde mir erst mitgeteilt, als ich den Zug bereits vor Augen hatte. Ein eiliger Gleiswechsel durch die Unterführung war natürlich erfolglos. Ich musste auf den nächsten Zug warten, was an diesem Bahnhof nicht das erste Mal ist.

Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: es handelt sich hier natürlich um einen Sackbahnhof. Denn anders kann ich mir nicht erklären, dass mir dieser Bahnhof immer wieder gehörig auf ebendiesen geht.

Im Zuge dessen habe ich ein Schreiben an die Deutsche Bahn verfasst und eine Stellungnahme gefordert. Ich bin gespannt, ob ich eine Antwort erhalte und wenn ja, wie diese ausfallen wird.

Zum Schluss noch das zu diesem Vorfall wie die Faust aufs Auge passende Bild:

Plakat der deutschen Bahn

Ohne Worte

Geocaching

Geocaching-LogoAuf einen sehr interessanten Zeitvertreib wurde ich kürzlich von einem meiner Kollegen aufmerksam gemacht: Geocaching. Wie auf der verlinkten Seite bereits beschrieben handelt es sich hierbei um eine Art modernisierte Schatzsuche. Unterstützt durch Google Maps und GPS zur Bestimmung des aktuellen Standorts besteht die Aufgabe darin, durch das Entschlüsseln und Erarbeiten von Hinweisen den Aufenthaltsort des Caches zu finden.

Bei einem Cache handelt es sich üblicherweise um eine kleine Box in welcher sich ein Log befindet. Darin kann man sich als Entdecker verewigen und die bisherigen herausfinden. Es soll auch Caches mit Gegenständen als Belohnung geben aber einen solchen habe ich bisher noch nicht gesehen. Teilgenommen habe ich soweit nur an der Suche zweier Caches, beide in der Nähe meines Arbeitsplatzes und daher ideal zur Bewegung nach dem Mittagessen.

Wie so oft gilt auch hier: der Weg ist das Ziel. Der Weg zum Fundort der Caches ist zumeist sehr kreativ gestaltet, fordert oft etwas Hirnschmalz, verleitet aber auch oft zum Schmunzeln ob der Lösung oder des Fundortes. So zeigte sich unter anderem beim Cache „Congresscenter Dresden“ dass es sich lohnt, die Beschreibung vollständig zu lesen. Und schon das Auffinden der Koordinaten des Caches „Bastelstunde Teil 1“ verschaffte mir ein Erfolgserlebnis.

Zu finden sind solche Caches praktisch weltweit. Da verwundert es auch nicht, dass im Gelände der TU in Dresden bevorzugt Rätsel-Caches zu finden sind. Aber auch rund um meine Wohnung sind einige versteckt. Nun fehlt mir nur noch ein GPS-fähiges Gerät, aber vielleicht finde ich irgendwann da etwas Günstiges. Um eine lohnenswerte Art und Weise, sich im Freien zu bewegen und versteckte Orte zu erkunden handelt es sich beim Geocaching allemal. Empfehlenswert!

Aktueller Befehl im Terminaltitel

Ein schönes Feature worauf ich nicht mehr verzichten möchte ist die automatische Anzeige des aktuell ausgeführten Befehls im Titel des Terminals bzw. des Tabs. Dadurch wird die Arbeit mit multiplen Fenstern bzw. Tabs ungemein einfacher. Hier die Umsetzung, einzutragen in die ~/.bashrc:

function reset_prompt_and_title() {
  # Gewünschten Standard-Prompt hier angeben
  PS1='\[\033[0;32m\]\u\[\033[00m\] \[\033[0;33m\]\w\[\033[00m\] \$ '
 
  echo -ne "\e]0;${USER}@${HOSTNAME}: ${PWD}\a"
  # Variante: Die überflüssige Angabe des Home-Verzeichnisses
  #           durch die übliche Tilde ersetzen
  #echo -ne "\e]0;${USER}@${HOSTNAME}: ${PWD/#${HOME}/~}\a"
}
 
# Nur für grafische Terminals gedacht
case "$TERM" in
  xterm*|rxvt*)
    # Eventuelle weitere Kommandos für $PROMPT_COMMAND unbedingt erst
    # nach dieser Zeile anhängen
    PROMPT_COMMAND=reset_prompt_and_title
 
    # Aktuell ausgeführten Befehl in den Terminaltitel schreiben
    trap 'echo -ne "\e]0;$BASH_COMMAND\a"' DEBUG
    ;;
esac

Zugriff auf USB-Datenträger mittels udisks

Um endlich in den Genuss eines aktuellen Thunars mit Gio-Unterstützung zu kommen begab ich mich auf eine kurze Suche und wurde im Xubuntu Developers PPA fündig. Die Aktualisierung verlief reibungslos, womit ich nun auch einmal auf entfernte Quellen zuzugreifen. So habe ich bisher auf mein Heimverzeichnis meiner Hochschule per sshfs und einem Eintrag in /etc/fstab zugegriffen. Grafisch einigermaßen komfortabel habe ich das Einhängen mit Hilfe einer benutzerdefinierten Aktion in Thunar vorgenommen.

Doch mittels Gio-Unterstützung in Thunar sollte dies der Vergangenheit angehören. Also rief ich ssh://ilux150.informatik.htw-dresden.de auf und erfreute mich der Tatsache, dass dies einfach funktionierte. Auch FTP-Zugriff funktioniert einwandfrei, auch wenn das wünschenswerte FTPES noch nicht in Gvfs implementiert wurde.

Schnell zeigte sich allerdings ein Problem: beim versuchten Zugriff auf meinen USB-Stick wurde ich nun mit einer Not Authorized Fehlermeldung abgewiesen. Nach kurzer Suche zu diesem Problem erkannte ich schnell, dass hier PolicyKit seine Finger im Spiel hat. Weiteres Suchen offenbarte mir schließlich eine Lösung, welche ich unter /etc/polkit-1/localauthority/50-local.d/plugdev.plka platzierte:

[Access to removable media for the plugdev group]
Identity=unix-group:plugdev
Action=org.freedesktop.udisks.drive-eject;org.freedesktop.udisks.filesystem-mount
ResultAny=yes

Damit allein war es jedoch noch nicht getan, da mir ck-list-sessions nach wie vor bescheinigte, dass die ConsoleKit-Sitzung nicht aktiv sei. Ohne eine aktive ConsoleKit-Sitzung könnte kein Programm unter X Dienste wie Udisks in Anspruch nehmen. Lange Rede kurzer Sinn war die Lösung schließlich, meine .xinitrc folgendermaßen zu gestalten:

exec ck-launch-session startxfce4

Hierdurch wird Xfce in einer ConsoleKit-Sitzung gestartet, womit ich nun ohne weiteres auf meine USB-Datenträger zugreifen kann. (Nachtrag: mit dem 4.7.0 Release von xfce4-session sollte dies nicht mehr erforderlich sein.) Meiner Meinung nach sollten Distributionen den hier beschriebenen Zugriff auf USB-Datenträger von Haus aus für reguläre Nutzer erlauben. Einige wie Ubuntu werden das auch sicher machen, bei Debian ist die Akzeptanz angesichts des serverlastigen Einsatzgebietes allerdings ungewiss.

Sadako will leben

Angeregt durch die kürzliche Jährung der schrecklichen Tragödie, welche sich damals, am 6. August 1945 in der japanischen Stadt Hiroshima ereignete, wollte ich mich einmal mehr mit dem Thema befassen und stieß so unter anderem auf Berichte von Menschen, die damals mitten im Chaos aus Feuer, Rauch, ohrenbetäubendem Lärm und unsäglichem Leid waren.

Meine Freundin wies mich hier auch auf ein Buch hin, was weltweit sehr bekannt ist und zum Teil sogar als Lehrbuch im Unterricht verwendet wird: „Sadako will leben“.

Erzählt wird die Geschichte der kleinen Sadako wie sie ein unbekümmertes Leben trotz der widrigen Umstände in Kriegszeiten führt. Das Essen ist knapp und die Mutter den ganzen Tag mit ihrer Arbeit in der Werft beschäftigt. Der Vater wurde zum Kriegsdienst eingezogen und riskiert irgendwo im Land sein Leben für die Ziele Japans. Echte Freunde sind rar in diesen Zeiten und fast jeder scheint darauf erpicht zu sein, das beste aus seiner misslichen Lage zu machen.

Neben dem Alltag von Sadako und ihrem Bruder Shigeo werden auch Blicke über den Tellerrand gewagt und die Erlebnisse anderer Menschen wie dem alterwürdigen Fischer Nishioka-san, dem jungen Soldaten Kunyoshi und einer Gruppe von amerikanischen Fliegern erzählt. Damit wird von Beginn deutlich gemacht, dass hinter jedem Menschen eine Geschichte steckt. Keiner ist grundsätzlich böse, so es denn ab und an den Anschein haben mag.

Die Darstellung der Charaktere ist überaus menschlich und bereits nach kurzer Zeit fühlt man mit ihnen und versteht ihre Beweggründe. Die Titel gebende Sadako ist hier natürlich hervorzuheben. Ihre furchtlose und unbekümmerte Art zaubert dem Leser immer wieder ein Lächeln auf das Gesicht, sei es weil sie in grenzenlose Freude ob eines tollen Fundes oder Geschenks ausbricht oder mit einem „Schmollmündchen“ auf der Stelle stampft, weil ihr Bruder ihr wieder einmal nicht erlaubt zu tun, wonach ihr der Sinn steht. Eigensinnig und verletzlich zugleich wird hier herausragend ein kleines Mädchen porträtiert, welches aufwächst in den Ereignissen die da kommen.

Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/File:PaperCranes.jpgUnd so kommt es zum schicksalsschweren Ereignis am Morgen des 6. Augusts 1945. Die Folgen der nur wenige Sekunden andauernden Explosion sind fatal und betreffen jeden in der Stadt Hiroshima gleichermaßen. Über die Jahre bessert sich die Lage allmählich, Geschäfte werden wieder eröffnet, Menschen ziehen wieder nach Hiroshima. Und auch das beschwerliche Leben der Familie Sasaki, die wie durch ein Wunder unverletzt wieder zueinander fanden, scheint sich wieder zum Besseren zu wenden. Doch das Schicksal schlägt wieder zu …

Wenn man eine Lehre aus diesem Buch ziehen kann, dann ist es – neben der Grausamkeit dieses Ereignisses und der von Krieg selbst – die Erkenntnis, dass Unwissenheit und  Schweigen keine Lösung sind. Jeder sollte so früh wie möglich mit dem Krieg und den unvorstellbarem Leid der darin involvierten Menschen vertraut gemacht werden und die Tragweite versuchen zu verstehen. Nur so kann die Möglichkeit verringert werden, dass sich etwas so Schreckliches jemals wiederholt. Dafür gab es in der Geschichte nun mittlerweile auch schon genügend Beispiele. Und immer wieder hat sich gezeigt, dass es in einem Krieg keine Gewinner gibt. Jeder der an einem Krieg teilnimmt, hat verloren. Allen voran einen Teil seiner Menschlichkeit. Jeder der andere dazu zwingt an einem Krieg teilzunehmen noch mehr.

Deshalb bin ich der Meinung, dass „Sadako will leben“ und andere Berichte dieses und ähnlich erschreckender Geschehnisse verbreitet werden und weitererzählt werden sollten. So bin ich fest überzeugt, dass ich diese Geschichte später einmal meinen Kindern vorlesen werde. In dieser Form wünsche ich das Opfer von abertausenden nicht umsonst sein zu lassen und versuche, die daraus gezogene Lehre weiterzugeben.

Och ist die süß

Klein aber oho: diese Mini-Kanone mag auf den ersten Blick wie ein Spielzeug wirken, ist aber voll funktionstüchtig. Und das zeigt sie, mit passend epischer musikalischer Untermalung eindrucksvoll in diesem Video. Die Weltherrschaft ist zum Greifen nah.

Gloobus

Ein sehr interessantes Projekt, auf dass ich kürzlich gestoßen bin ist Gloobus, hier insbesondere die Preview-Komponente:

Photo betrachtet in der Gloobus Preview

Erklärtes Ziel dieses Projektes ist es, eine allgemeine Vorschau für Daten aller Art zu implementieren. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf die Geschwindigkeit gelegt, denn einer langsamer Start ist ein KO-Argument für eine Vorschau. Dazu gesellt sich noch eine äußerst ansprechende Erscheinung, die laut Beschreibung sogar anpassbar sein soll.

Bei einigen kurzen Tests erwies sich die Vorschau als recht gut benutzbar, auch wenn sie bei hochauflösenden Bildern ähnlich langsam ist wie allgemeine Bildbetrachter wie Ristretto im Vergleich zum hier sehr schnellen Gthumb. Möchte man die jeweilige Datei genauer unter die Lupe nehmen, gibt es einen Vollbildmodus, möchte man sie bearbeiten eine entsprechende Schaltfläche dafür. Schlau ist auch die automatische Anzeige von Album-Cover beim Abspielen von Audio-Dateien.

Ein guter Schritt in die richtige Richtung, nur würde ich mir wünschen, dass die Vorschau automatisch beim Hovern von Dateien aktiv wird. Natürlich verbunden mit einer konfigurierbaren Wartezeit, falls man doch einmal nicht möchte, dass ein 1080p-HD-Video mit einer entsprechenden Dateigröße geladen wird.

Mausklicks in GtkLabel

Entgegen der landläufigen Behauptung ist es durchaus möglich, Mausklicks auf GtkLabel-Instanzen zu verarbeiten. Der Schlüssel liegt darin, GTK anzuweisen, dass das jeweilige Label ein GdkWindow haben soll. Aufmerksam gemacht wurde ich hierauf durch diesen Beitrag von Tadej Borovšak. Hier ein Beispiel:

#! /usr/bin/env python
 
import gtk
 
window = gtk.Window()
window.set_title('Label Button Press Test')
window.set_size_request(400, 300)
window.connect('destroy', lambda w: gtk.main_quit())
 
box = gtk.VBox(spacing=6)
window.add(box)
 
class ClickableLabel(gtk.Label):
    __gsignals__ = {'button-press-event': 'override'}
 
    def __init__(self, *args):
        gtk.Label.__init__(self, *args)
        # This is the important line to enable more signals
        self.set_has_window(True)
        self.add_events(gtk.gdk.BUTTON_PRESS_MASK)
 
    def do_button_press_event(self, event):
        print 'Clickable: %s' % event.type
 
clickable_label = ClickableLabel()
clickable_label.set_markup('<span size="25000">Clickable label</span>')
box.pack_start(clickable_label, False)
 
def on_button_press_event(widget, event):
    print 'Regular: %s' % event.type
 
label = gtk.Label()
label.set_markup('<span size="25000">Regular label</span>')
# Does not work and renders the label invisible
label.set_has_window(True)
label.add_events(gtk.gdk.BUTTON_PRESS_MASK)
label.connect('button-press-event', on_button_press_event)
box.pack_start(label, False)
 
window.show_all()
gtk.main()

Wie zu sehen ist, lassen sich unter Nutzung einer einzelnen Zeile weitere Signale für ein GtkLabel „freischalten“. Jedoch nur für abgeleitete Typen, nicht für die Standard-GtkLabels, wie am zweiten Label zu erkennen ist. Warum dies so ist ist mir trotz Blick auf gtkwidget.c noch nicht ersichtlich. Erklärungen zur Methode set_has_window() erwähnen, dass diese nur in der Initialisierung eines Widgets aufgerufen werden sollte. Intern wird hier nur das GTK_NO_WINDOW-Flag gesetzt oder gelöscht und infolge dessen unter anderem das Zeichnen von Widgets anders gehandhabt. Aus diesem Grund hat ein GtkLabel bspw. auch keinen Hintergrund welchen man ändern könnte.