Japan Media Arts

Bei der Kombination „Japan“, „Media“ und „Arts“ kann ich nur schwerlich widerstehen und so verwundert es wenig, dass ich der solchermaßen betitelten Ausstellung unbedingt beiwohnen musste. Was die IJT zu Odaiba, war an diesem Tage die Japan Media Arts zu Roppongi.

Der zweite Stock des in einem interessant futuristisch-geschwungenen Baustil gehaltenen National Art Centers in Tokyo wurden auf einer relativ kleinen Fläche unzählige, teilweise preisgekrönte Werke diverser Künstler aus aller Herren Länder ausgestellt. Unterteilt wurde das Ganze hierbei in „Art“, „Entertainment“, „Manga“ und „Animation“.

Zu meinem Bedauern kamen die beiden letzten Kategorien kürzer als von mir erhofft, jedoch gab es nichtsdestotrotz einige interessante Beiträge zu sehen. So fand ich unter der Rubrik „Art“ mit großem Erstaunen den Beitrag „touched echo“, bei welchem die Töne des Bombenangriffes auf Dresden am 13. Februar 1945 mit Hilfe des eigenen Körpers zu vernehmen waren. Einen Beitrag zu meiner Wahlheimatstadt in Japan zu sehen hätte ich mir niemals vorstellen können.

Ein weiterer Beitrag, welcher meine Aufmerksamkeit auf sich zog, war „Moment – performatives spazieren“. Auch dieser Beitrag wurde in einer deutschen Stadt, Berlin, aufgenommen. Die Stop-Motion-Technik kam bei diesem Videobeitrag zum Einsatz und Aufnahmen mit dieser Technik gestalten sich oft äußerst interessant, da sie erstaunliche Effekte ermöglicht. Eines der wohl populärsten Beispiele hierzu ist „Tony vs. Paul“:

Abseits davon fand ich einen dritten Beitrag aus Japan bemerkenswert: Lights von Suzuki Emiko. Ich liebe Spiele mit Licht im Dunkeln und Fotoaufnahmen aller Art hierzu. Umso inspirierender wirkten die Aufnahmen besagter Künstlerin auf mich. Meine derzeitige Kamera ist zwar wiederum merklich besser als ihr Vorgänger, aber an die Qualität professioneller Geräte reicht sie bei weitem noch nicht. Zwei Eigenschaften, die ich merklich vermisse, sind ein manuell einstellbarer Fokus sowie eine manuell einstellbare Verschlusszeit. Viel zu oft fällt es mir schwer, der Kamera begreiflich zu machen, was ich fokussiert haben möchte. Und eine absolut ruhige Hand habe auch ich nicht. Aber ich schweife ab.

Unter „Entertainment“ konnte man sich mit Hilfe des Wii Balance Boards und Wii Fit körperlich ertüchtigen. Weniger körperlichen Einsatz erforderten PS2-Spiele wie Devil May Cry. Wiederum etwas mehr erforderte das Spiel „Gyorol“. Bei diesem Spiel wurde der geneigte Teilnehmer unter Nutzung seines eigenen Mobiltelefons interaktiv in die Spielumgebung eingebunden. Relevant nicht nur in Bezug auf seine Optik sondern vielmehr in Bezug auf seine Aussage war der Beitrag „Carbon Footprint“. Laut diesem Beitrag dauert es ganze 50 Jahre bis eine Blechdose sich selbst entsorgt hat. Das manuelle Entsorgen steht dem mit etwa 1 Sekunde gegenüber. Klare Aussage für das Recycling-System.

Die Rubrik „Animation“ konnte mit einigen recht anschauenswerten Beiträge aufwarten. So zum Beispiel mit einer umfangreichen Liste von Anime-Trailern, wobei zumindest für mich leider nichts Neues dabei war. Nichtsdestotrotz zauberte das Wiedersehen mit den Charakteren von Sayonara Zetsubou Sensei ein Lächeln auf mein Gesicht. Abgesehen davon waren aber auch die regulären Animationsbeiträge zum Teil recht interessant.

Insgesamt also eine recht gelunge Ausstellung mit vielen bemerkenswerten Werken diverser Künstler. Alle Bilder zum Beitrag gibt es hier: